WERTVOLLES FEEDBACK VON 30 GLOBAL PROFESSIONALS: DAS „DEMOCRACY BY DESIGN“-TOOLKIT AUF DEM COPENHAGEN DEMOCRACY SUMMIT 2023
Gut ein Jahr nach seinem Beginn steht Russlands Krieg gegen die Ukraine weiterhin im Fokus derjenigen, die sich die Verteidigung der Demokratie auf die Fahnen geschrieben haben. So auch auf dem Copenhagen Democracy Summit, der Mitte Mai 2023 in der dänischen Hauptstadt stattfand. Mit dabei: Die Alfred Herrhausen Gesellschaft als Partnerin der Alliance of Democracies Foundation. Die gemeinnützige Organisation richtet das Gipfeltreffen alljährlich aus und wurde von Anders Fogh Rasmussen gegründet, dem ehemaligen NATO-Generalsekretär sowie früheren dänischen Premierminister.
BEDROHUNGEN FÜR DIE DEMOKRATIE AUCH AUS DEM DIGITALEN RAUM
Doch Demokratien stehen nicht nur angesichts geopolitischer Verwerfungen im Fadenkreuz – auch technologische Entwicklungen fordern sie heraus. Diesem Schwerpunkt war der zweite Konferenztag gewidmet, den die Alfred Herrhausen Gesellschaft als Organisatorin einer Podiumsdiskussion sowie eines Workshops mitgestaltete. „Democracy by Design“ – so lautete der Titel des Panels passend zum gleichnamigen Projekt, das die Alfred Herrhausen Gesellschaft im Rahmen ihres Projekts „Digital Europe 2030“ durchführt. Zentrale Fragenstellungen: Wie können wir verantwortungsbewusste, demokratieförderliche Tech- und KI-Innovationen sicherstellen? Was sollten Unternehmen aus eigenem Antrieb leisten? Wo bedarf es staatlicher Regulierung sowie internationaler Zusammenarbeit?
EUROPA MUSS SCHIEDSRICHTER UND SPIELER GLEICHERMASSEN SEIN
Spannende Panel-Gäste brachten hierzu unterschiedlichste Perspektiven ein. Teresa Hutson, Corporate Vice President of Technology and Corporate Responsibility (TCR) von Microsoft, machte deutlich, dass die Unterstützung von Demokratie zum Kerninteresse ihres Arbeitgebers gehöre. Nicht nur, weil der Softwareanbieter 95 Prozent seines Geschäfts in Demokratien mache, sondern weil Technologie grundsätzlich den Menschen in einem Gemeinwesen zugutekommen solle. Dubravka Šuica, die für Demokratie und Demografie zuständige Vizepräsidentin der EU-Kommission, wiederum betonte: KI könne den Menschen helfen, die Demokratie besser zu verteidigen. Dies verlange aber ein Bewusstsein für demokratische Prozesse sowie angesichts der technologischen Fortschritte mehr lebenslanges Lernen. Die EU-Abgeordnete Eva Maydell, die für das Europaparlament die Verhandlungen zur KI-Gesetzgebung führt, erklärte, Europa könne weltweit nicht nur via Regulierung als Schiedsrichter auftreten, sondern müsse selbst ein aktiver Spieler sein. Das schließe eine enge technologische Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ein, allen voran den USA. In Anbetracht der vor allem mit KI verbundenen Risiken sprach sich das Panel grundsätzlich für Regulierung aus. Diese solle sich aber am Resultat und nicht an der Technologie selbst orientieren.
ERFOLGREICHER WORKSHOP ZUM DIGITALEN „WERKZEUGKOFFER“
Die Konferenz endete mit einem Workshop für ausgewählte Teilnehmende, die erstmals das Toolkit „Digital Europe 2030 – Democracy by Design“ testen konnten. Dieser digitale „Werkzeugkoffer“ ist ebenfalls das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Alfred Herrhausen Gesellschaft und der Alliance of Democracies Foundation.
Soziale Medien oder KI-basierte Chatbots zunehmend für unterschiedliche Wahrnehmungen der Wirklichkeit sorgen, dann erodiert das gemeinsame gesellschaftliche Fundament. Alexandra Hunger, Projektleitung Digital Europe 2030
Mithilfe des Toolkits sollen Beschäftigte von Start-Ups sowie etablierten Tech-Unternehmen gezielt für die Auswirkungen digitaler Produkte und Dienstleistungen auf Demokratien sensibilisiert werden. Ziel: die Berücksichtigung demokratischer Werte und ethischer Prinzipien bereits bei der Entwicklung neuer Technologien. Die Chance, das Toolkit auszuprobieren, erhielten rund 30 „global Professionals“, die die Expertise von Google und Microsoft ebenso wie von Tech-Startups, großen Stiftungen, Industrieverbänden und internationalen Universitäten einbrachten.
APPELL AN DIE VERANTWORTUNG DER TECH-BRANCHE
„Der Workshop brachte neben viel positivem Feedback auch zahlreiche wertvolle Anregungen, wie das Toolkit noch verbessert werden könnte“, berichtet Alexandra Hunger, Projektleiterin „Digitales Europa 2030: Democracy by Design“ der Alfred Herrhausen Gesellschaft. Dazu zählen zum Beispiel inhaltliche Ergänzungen wie die Darstellung von besonders gelungenen oder misslungenen KI-Anwendungen. Auch konkrete Hinweise auf Unternehmen, die an der Nutzung interessiert sein könnten, wären hilfreich. „Einigkeit herrschte in der Testgruppe über die Relevanz des Toolkits“, ergänzt Alexandra Hunger, „denn wenn soziale Medien oder KI-basierte Chatbots zunehmend für unterschiedliche Wahrnehmungen der Wirklichkeit sorgen, dann erodiert das gemeinsame gesellschaftliche Fundament.“
Gerade die Tech-Branche habe also eine zentrale Verantwortung dafür, dass sie aktiv zum Erhalt eines Umfelds beitrage, das ihr einen so fruchtbaren Boden ermögliche. „Jetzt freuen wir uns darauf, das Toolkit weiter auszuarbeiten und in Kürze der großen Öffentlichkeit verfügbar zu machen.“
Gut ein Jahr nach seinem Beginn steht Russlands Krieg gegen die Ukraine weiterhin im Fokus derjenigen, die sich die Verteidigung der Demokratie auf die Fahnen geschrieben haben. So auch auf dem Copenhagen Democracy Summit, der Mitte Mai 2023 in der dänischen Hauptstadt stattfand. Mit dabei: Die Alfred Herrhausen Gesellschaft als Partnerin der Alliance of Democracies Foundation. Die gemeinnützige Organisation richtet das Gipfeltreffen alljährlich aus und wurde von Anders Fogh Rasmussen gegründet, dem ehemaligen NATO-Generalsekretär sowie früheren dänischen Premierminister.
BEDROHUNGEN FÜR DIE DEMOKRATIE AUCH AUS DEM DIGITALEN RAUM
Doch Demokratien stehen nicht nur angesichts geopolitischer Verwerfungen im Fadenkreuz – auch technologische Entwicklungen fordern sie heraus. Diesem Schwerpunkt war der zweite Konferenztag gewidmet, den die Alfred Herrhausen Gesellschaft als Organisatorin einer Podiumsdiskussion sowie eines Workshops mitgestaltete. „Democracy by Design“ – so lautete der Titel des Panels passend zum gleichnamigen Projekt, das die Alfred Herrhausen Gesellschaft im Rahmen ihres Projekts „Digital Europe 2030“ durchführt. Zentrale Fragenstellungen: Wie können wir verantwortungsbewusste, demokratieförderliche Tech- und KI-Innovationen sicherstellen? Was sollten Unternehmen aus eigenem Antrieb leisten? Wo bedarf es staatlicher Regulierung sowie internationaler Zusammenarbeit?
EUROPA MUSS SCHIEDSRICHTER UND SPIELER GLEICHERMASSEN SEIN
Spannende Panel-Gäste brachten hierzu unterschiedlichste Perspektiven ein. Teresa Hutson, Corporate Vice President of Technology and Corporate Responsibility (TCR) von Microsoft, machte deutlich, dass die Unterstützung von Demokratie zum Kerninteresse ihres Arbeitgebers gehöre. Nicht nur, weil der Softwareanbieter 95 Prozent seines Geschäfts in Demokratien mache, sondern weil Technologie grundsätzlich den Menschen in einem Gemeinwesen zugutekommen solle. Dubravka Šuica, die für Demokratie und Demografie zuständige Vizepräsidentin der EU-Kommission, wiederum betonte: KI könne den Menschen helfen, die Demokratie besser zu verteidigen. Dies verlange aber ein Bewusstsein für demokratische Prozesse sowie angesichts der technologischen Fortschritte mehr lebenslanges Lernen. Die EU-Abgeordnete Eva Maydell, die für das Europaparlament die Verhandlungen zur KI-Gesetzgebung führt, erklärte, Europa könne weltweit nicht nur via Regulierung als Schiedsrichter auftreten, sondern müsse selbst ein aktiver Spieler sein. Das schließe eine enge technologische Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ein, allen voran den USA. In Anbetracht der vor allem mit KI verbundenen Risiken sprach sich das Panel grundsätzlich für Regulierung aus. Diese solle sich aber am Resultat und nicht an der Technologie selbst orientieren.
ERFOLGREICHER WORKSHOP ZUM DIGITALEN „WERKZEUGKOFFER“
Die Konferenz endete mit einem Workshop für ausgewählte Teilnehmende, die erstmals das Toolkit „Digital Europe 2030 – Democracy by Design“ testen konnten. Dieser digitale „Werkzeugkoffer“ ist ebenfalls das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Alfred Herrhausen Gesellschaft und der Alliance of Democracies Foundation.
Mithilfe des Toolkits sollen Beschäftigte von Start-Ups sowie etablierten Tech-Unternehmen gezielt für die Auswirkungen digitaler Produkte und Dienstleistungen auf Demokratien sensibilisiert werden. Ziel: die Berücksichtigung demokratischer Werte und ethischer Prinzipien bereits bei der Entwicklung neuer Technologien. Die Chance, das Toolkit auszuprobieren, erhielten rund 30 „global Professionals“, die die Expertise von Google und Microsoft ebenso wie von Tech-Startups, großen Stiftungen, Industrieverbänden und internationalen Universitäten einbrachten.
APPELL AN DIE VERANTWORTUNG DER TECH-BRANCHE
„Der Workshop brachte neben viel positivem Feedback auch zahlreiche wertvolle Anregungen, wie das Toolkit noch verbessert werden könnte“, berichtet Alexandra Hunger, Projektleiterin „Digitales Europa 2030: Democracy by Design“ der Alfred Herrhausen Gesellschaft. Dazu zählen zum Beispiel inhaltliche Ergänzungen wie die Darstellung von besonders gelungenen oder misslungenen KI-Anwendungen. Auch konkrete Hinweise auf Unternehmen, die an der Nutzung interessiert sein könnten, wären hilfreich. „Einigkeit herrschte in der Testgruppe über die Relevanz des Toolkits“, ergänzt Alexandra Hunger, „denn wenn soziale Medien oder KI-basierte Chatbots zunehmend für unterschiedliche Wahrnehmungen der Wirklichkeit sorgen, dann erodiert das gemeinsame gesellschaftliche Fundament.“
Gerade die Tech-Branche habe also eine zentrale Verantwortung dafür, dass sie aktiv zum Erhalt eines Umfelds beitrage, das ihr einen so fruchtbaren Boden ermögliche. „Jetzt freuen wir uns darauf, das Toolkit weiter auszuarbeiten und in Kürze der großen Öffentlichkeit verfügbar zu machen.“
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.